- Didaktik der Mathematik
- Abteilung Didaktik allgemein
Meldung vom: | Verfasser/in: C. Lange
Nach einigen Monaten der Vorbereitung war es endlich soweit. Die virtuelle Tagung „Digitales Lehren und Lernen von Mathematik an schulischen und außerschulischen Lernorten“ fand am 18. und 19. Juni unter der Organisation von Dr. Constanze Schadl und Dr. Matthias Müller statt.
Rund 120 Mathematiklehrkräfte der Sekundarstufe, interessierte Forschende sowie geladene Gäste beschäftigten sich an diesen zwei Tagen mit aktuellen Themen der Lehrkräftebildung.
Nach einer feierlichen Eröffnung am Freitagmittag machte Dr. Elisabet Mellroth (Universität Karlstad, Schweden) mit einem schwedischen Erfahrungsbericht zur „Begabtenförderung im Fach Mathematik durch den Einsatz digitaler Werkzeuge“ den inhaltlichen Auftakt. Daran anschließend rückten in vier Workshops verschiedene Schülerforschungszentren und Lehr-Lern-Labore der Standorte München, Halle-Wittenberg, Leipzig und Jena in den Vordergrund. Diese außerschulischen Lernorte adressieren schwerpunktmäßig die Förderung von Lernenden unterschiedlicher Leistungsniveaus. Die Teilnehmenden konnten hier exemplarische Aktivitäten erproben und zeitgleich Einblicke in die Konzeptionen und wissenschaftlichen Hintergründe dieser außerschulischen Lernorte gewinnen.
Parallel zum gemeinsamen virtuellen Abendessen gab es reichlich Unterhaltung. Im Rahmen des digitalen Museumsrundgangs durch die Mitmach-Ausstellung „I AM A.I. – Künstliche Intelligenz erklärtExterner Link“ lud Fabian Graap zum digitalen „künstlichen Musizieren“ ein oder zeigte eine Anleitung zum Basteln einer eigenen K.I.. Anschließend folgte eine 45minütige Einlage durch die Improvisationstheatergruppe Mensch, Steve!Externer Link, deren Szenarien aus dem Augenblick heraus durch die Publikums-Beiträge entstanden sind. Ob es Ellie wohl noch pünktlich zu Ihrer Mathematikklausur geschafft hat?
Den inhaltlichen Abschluss des Freitags bildete eine Podiumsdiskussion zu der Frage „Spitze - Breite - Lehrerbildung: Was können außerschulische Lernorte leisten?“. Die geladenen Gäste Prof. Dr. Torsten Fritzlar (Universität Halle), Dr. Sebastian Germerodt (STIFT), Dr. Thomas Kaiser (STIFT), Prof. Dr. Jürgen Roth (Universität Koblenz-Landau), Prof. Dr. Silvia Schöneburg-Lehnert (Universität Leipzig) und Dr. Christina Walther (STIFT) diskutierten über verschiedene Grenzen und Chancen von außerschulischen Lernorten sowie die Frage nach der Adressierung von bestimmten außerschulischen Lernorten – Spitze, Breite oder eigentlich doch eher Interessierte?
Mit einem kühlen Getränk und der musikalischen Begleitung der Band Nils & the SwingstersExterner Link konnten die Teilnehmenden den ersten eindrucksvollen Tag gemütlich ausklingen lassen.
Einstimmend zum zweiten Tagungstag berichtete Prof. Dr. Gilbert Greefrath der WWU Münster, inwiefern mathematische Kompetenzentwicklung im Regelunterricht durch den Einsatz digitaler Werkzeuge gefördert werden kann und rückte im Besonderen Betrachtungen zum mathematischen Modellieren in den Vordergrund. Daran anschließend wurde an konkreten Beispielen zu den Leitideen Funktionaler Zusammenhang sowie Daten und Zufall beleuchtet, inwiefern sich verschiedene digitale Werkzeuge wie Computeralgebrasysteme (CAS), Dynamische Geometriesoftware (DGS) und Tabellenkalkulationsprogramme (TKP) beim mathematischen Modellieren als wertvolle Hilfsmittel erweisen. Von der Modellierung der Umweltbilanz von Elektroautos (Maurice Krause, WWU Münster) über den perfekten Wurf im Basketballsport (Dr. Constanze Schadl, FSU Jena) und das Entdecken periodischer Funktionen mit dem Synthesizer (Nicolas Regel, TU Dresden) hin zu stochastischen Modellierungen am Spiel Qwixx (Norbert Noster, JMU Würzburg) und am CAS (Dr. Huber Langlotz, Elisabeth-Gymnasium Eisenach) - für jeden war hier etwas dabei.
Zum inhaltlichen Abschluss wurde mit VertreterInnen aus der Wissenschaft, Praxis und der Ministerialebene diskutiert, welche aktuellen Herausforderungen des Mathematikunterrichts digitale Werkzeuge bewältigen helfen können. Das Podium war an diesem Tag mit Prof. Dr. Werner Blum (Universität Kassel), Prof. Dr. Gilbert, Greefrath (WWU Münster), Prof. Dr. Andrea Hoffkamp (TU Dresden), Gabriele Rosner (Sekundarstufenlehrkraft) und Jörg Triebel (TMBJS) besetzt. Die Rahmung der Abschlussdiskussion übernahm die Abteilungsleitung der Abteilung Didaktik der FMI. Während Prof. Dr. Anke Lindmeier mit einem Impulsreferat zur tatsächlichen Mediennutzung im Mathemaikunterricht in die Diskussion einstimmte, rundete Prof. Dr. Michael Fothe die Diskussion mit einem zusammenfassenden Fazit ab.
Unter viel Applaus und positivem Feedback endeten zwei spannende und lehrreiche Tage. Wir bedanken uns recht herzlich bei unserem Organisationsteam Dr. Constanze Schadl und Dr. Matthias Müller für die exzellente Vorbereitung und Durchführung diese Veranstaltung . Außerdem möchten wir uns ganz herzlich bei allen geladenen Gästen und Workshopleitungen bedanken, die mit ihren Beiträgen diese Tage inhaltlich mit ausgestaltet haben. Unser Dank geilt auch unseren Förderern, der STIFT und der Graduierten-Akademie, die diese Veranstaltung überhaupt erst ermöglicht haben. Last but not least bedanken wir uns bei allen Teilnehmenden, die diese Tagung mit Leben gefüllt haben.
Wir freuen uns Sie ein anderes Mal bei uns in Jena erneut herzlich willkommen heißen zu dürfen. Und dann vielleicht auch in Präsenz.