TALIS-Videostudie

Wie sieht kognitiv aktivierender Mathematikunterricht in der Sekundarstufe aus?

Nationale Fachtagung zur TALIS-Videostudie unter Beteiligung von Prof. Lindmeier
TALIS-Videostudie
Grafik: TALIS Studie Deutschland (DIPF)
  • Didaktik der Mathematik
  • Abteilung Didaktik allgemein

Meldung vom: | Verfasser/in: A. Lindmeier

Impulse aus aktueller Forschung für die Mathematiklehrkräftebildung an der FSU

Im Rahmen einer online-Fachtagung konnten am 3. Dezember die nationalen Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie "TALIS-Video" einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Erstmals seit der TIMSS Videostudie aus dem Jahre 1995 wurden international vergleichbar und mit höchstem wissenschaftlichen Standards Videos in deutschen Mathematikklassenzimmern erhoben und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen teilnehmenden Ländern, auch Deutschland, bestimmte Unterrichtsqualitätsmerkmale wie die Klassenführung bereits ein hohes Niveau aufweisen. Andere Merkmale, darunter besonders die Qualität der kognitiven Aktivierung, also die fachlich reichhaltige und lernförderliche Gestaltung von Lernprozessen, sind nur selten oder in niedriger Ausprägung in den deutschen Klassenzimmern der Studie zu beobachten. Die Erkenntnisse der Studie setzen weitere Impulse, die Ausrichtung der mathematikdidaktischen Ausrichtung der Lehrkräfteausbildung an der FSU Jena verstärkt auf die fachliche Strukturierung von Mathematikunterricht und den Umgang mit dem Denken der Lernenden zu fokussieren.

 

Graphic recording des Workshops zur kognitiven Aktivierung

Grafik: Lorna Schütte

Workshop zur kognitiven Aktivierung

Prof. Dr. Lindmeier leitete im Rahmen der online-Fachtagung, die vom ZIB - Zentrum für internationale Bildungsforschung ausgerichtet wurde - zusammen mit Bildungsforschern vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation - einen Workshop zum Thema "Multiperspektivische Betrachtung der kognitiven Aktivierung mit Beispielen aus der TALIS-Videostudie". Die Teilnehmenden aus den Bereichen Wissenschaft, Bildungsadministration und Schulpraxis wurden dadurch angeregt, über den Umgang mit Aufgaben, Schülerdenken und die inhaltliche Strukturierung von Mathematikunterricht nachzudenken. Adressiert wurde dabei auch, wie die vorliegenden deskriptiven Ergebnisse aus internationalen Vergleichsstudien noch besser für die Praxis nutzbar gemacht werden können. Prof. Lindmeier ist Mitglied im Leibniz-Netzwerk Unterrichtsforschung, in der aus interdisziplinärer Sicht aktuelle Herausforderungen der Unterrichtsforschung bearbeitet werden.